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Archiv 2023

So gedenken wir 2023 ... eine Auswahl

Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Sie finden hier eine persöliche Auswahl von Veranstalungen, die in Berlin stattfinden.


21.01.2023 :: 15.00 Uhr | Lesung mit der Autorin Ina Dentler
Ina Dentler an ihrem Arbeitsplatz
Ina Dentler liest aus ihrem biografischen Roman 'Zerbrochenes Deutsch' - Zweimal Berlin - Haifa. +++ Geschichte wiederholt sich nicht ... oder doch? Da die Lesung in der Nähe des Gedenktags 27. Januar stattfindet, wird die Autorin deshalb auch ein Kapitel aus "Kindheit in Berlin" vorlesen.

Cover des Buches von Ina Dentler 'Zerbrochenes Deutsch' Zweimal Berlin - Haifa

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'Zerbrochenes Deutsch' Zweimal Berlin - Haifa

Eine Liebe des Jahres 1934 in Berlin, eine jüdisch-christliche Familiengeschichte, Vertreibung und Exil, zwei Generationen später die Realität zwischen Israel und Palästina anfangs des 21. Jahrhunderts, verwobene Wirklichkeiten deutscher Geschichte und Gegenwart, Spannungen aushalten und Brüche überwinden: Nichts ist zu Ende.

Erinnern durch lesen!

Sonnabend, 21. Januar 2023
15.00 Uhr im Gemeindesaal

Seien Sie uns herzlich willkommen, bei der Lesung, die bewusst in die Nähe des 27. Januar gelegt wurde und diskutieren Sie mit der Autorin Ina Dentler die spannende Geschichte zwischen Berlin und Haifa.

Ein weiteres Kapitel werden wir aus ihrem Buch 'Kindheit in Berlin 1945 - 1953' hören. Sie möchte damit auch an den Gedenktag 27. Januar erinnern.

Ev. Patmos-Gemeinde
Gritznerstraße 18/20
12163 Berlin-Steglitz | Routenplaner

Das Buch 'Zerbrochenes Deutsch' und Kindheit in Berlin 1945-1953 vom Buchtauschregal bei Patmos.

9.11.2023 – 19 Uhr | Lebensmelodien „Geraubte Kindheit“
Screenshot Website Lebensmelodien
Die „Lebensmelodien“ werden in Konzerthäusern, Schulen, an öffentlichen Orten sowie in Synagogen, Kirchen und Moscheen aufgeführt. Das Projekt wird durch die interreligiöse Kooperation „Grenzgänge“ ermöglicht.

„Lebensmelodien“ – das sind jüdische Melodien, musikalische Werke, die im Zeitraum 1933–1945 komponiert / gesungen, gespielt, manchmal auch aufgeschrieben wurden.

Hinter den Lebensmelodien verbergen sich die Lebensgeschichten jüdischer Schicksale. In den unmenschlichsten Situationen der Verfolgung und Ermordung, zwischen Leben und Tod, sind diese Melodien enstanden. Die Musik hat geholfen in den Ghettos und Lagern zu überleben – oder auch von dieser Welt Abschied zu nehmen.

Donnerstag, 9. November 2023

19 Uhr, Apostel-Paulus-Kirche
Grunewaldstr. 77a, 10823 Berlin-Schöneberg
U7 Eisenacher Straße | Routenplanung

Eintritt frei | Erbitten Anmeldung

Unter anderem werden Kompositionen eines elfjährigen Mädchens aus dem Warschauer Ghetto erklingen. Trotz der verzweifelten Lage ihrer jungen Schöpferin muten sie fast romantisch und von Leichtigkeit durchdrungen an. Die junge Pianistin überlebte die Shoah nicht, doch die Niederschriften ihrer Kompositionen blieben erhalten. Ebenso wird mit diesem Konzert der Lebensgeschichte zweier Brüder gedacht, die ihre Kompositionen im Lager Bergen-Belsen schrieben. Eine weitere Komposition erinnert an einen elfjährigen Jungen, der für sie bei einem Wettbewerb im Ghetto mit einem Preis ausgezeichnet wurde. [Quelle]

Beim Konzert am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht werden Familienangehörige der Schöpfer:innen der Melodien, die im Konzert zu hören sind, aus Israel, London und den Vereinigten Staaten anreisen, um bei der Aufführung dabei zu sein. Musikalisch wird das hochkarätige Ensemble der Lebensmelodien zum ersten Mal vom Chor des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler haben die Werke im Rahmen des Bildungsprogramms “Lebensmelodien Education” kennengelernt. So werden die Lebensmelodien hoffentlich auch in die nächste Generation weiter zu tragen.

Mitwirkende

  • Christophe Horak, Violine
  • Oscar Bohórquez, Violine
  • Francesca Zappa, Viola
  • Mischa Meyer, Cello
  • Peter Riegelbauer, Kontrabass
  • Nur Ben Shalom, Klarinette
  • Michael Cohen-Weissert, Klavier
  • Gunter Schoß, Lesung

[Quelle]

Archiv: Videoimpressionen der Veranstaltungen finden Sie auf der Projekt-Website.

27.01.2023 :: 10.00 Uhr | Gedenkstunde Deutscher Bundestag
Stolpersteine für die Verfolgten, derer bei der Gedenkveranstaltung im Dt. Bundestag 2023 gedacht werden.
Der Bundestag gedenkt am Donnerstag, 27. Januar 2023, in einer Sonderveranstaltung der Opfer des Nationalsozialismus. Anlass ist der 78. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945.

Bundestag erinnert erstmals an Verfolgte sexueller Minderheiten.

Nach einer Begrüßungsansprache durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas

  • wird als erste die Holocaust-Überlebende Rozette Kats sprechen.
  • Im weiteren Verlauf der Gedenkstunde wird die nationalsozialistische Verfolgung sexueller Minderheiten anhand zweier Lebensgeschichten vorgestellt: Karl Gorath (1912-2003) und Mary Pünjer (1904-1942).

 

Die Gedenkstunde beginnt am Donnerstag, 27. Januar 2023 um 10 Uhr im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes und wird live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.

Nach der Gedenkstunde findet zudem im Rahmen der Jugendbegegnung eine Podiumsdiskussion mit Bundestagspräsidentin Bas, Rozette Kats und Klaus Schirdewahn statt (Beginn 12 Uhr, Jakob-Kaiser-Haus, Saal 1.302). [Quelle Abruf: 15.1.2023]

27.01.2023 :: 11.25 Uhr | T4-Gedenkveranstaltung
Gedenkstätte Tiergartenstraße 4. Bild User A. Fiedler/Wikipedia
In Berlin wurden die NS-"Euthanasie"-Verbrechen vorbereitet und organisiert. Hier stand die Villa an der Tiergartenstraße 4, hier gab es große psychiatrische Einrichtungen am Rande der Stadt, wo Patienten getötet wurden oder von wo aus sie deportiert wurden.

Am 27. Januar gedenken wir der Millionen Opfer des Nationalsozialismus. Unter ihnen waren auch mehrere Hunderttausende Kinder, Männer und Frauen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen.

Kranzniederlegung am Gedenk- und Informationsort T4

Programm im Überblick
11:25 – 11:45 Uhr | Blaue Wand, Gedenk- und Informationsort für die Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde in der Tiergartenstraße 4, 10785 Berlin
  • Rede des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung Jürgen Dusel
  • Kranzniederlegung und Schweigeminute Musikalische Begleitung mit Klarinette von Mariano Domingo

 

12:30 – 14:30 Uhr | Berliner Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin
  • Gespräch mit Irit Kulzk, Förderkreis Gedenkort T4 e. V.
  • Lesung von und Gespräch mit Helga Schubert, Autorin
  • Musikalische Begleitung durch die „Werkstatt Utopia“ unter der Leitung von Mariano Domingo, 1. Violin: Kerstin Beckmann, 2. Violin: Elmen Goßow, Viola: Irene Lahiri, Violoncello: Friederike Bauer-Eschen, Klarinette: Mariano Domingo

 

Moderation: Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung [Quelle Abruf 15.01.2023]

27.01.2023 :: 15.00/15.45 Uhr | Kranzniederlegungen
Spiegelwand Hermann-Ehlers-Platz, Berlin-Steglitz. Aufnahme User Muns/Wikipedia
Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin ehren am Freitag, dem 27. Januar 2023 die Opfer des Nationalsozialismus.

Freitag, 27. Januar 2023

  • Um 15:00 Uhr im Rahmen einer stillen Kranzniederlegung am Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen, Wismarer Straße / Eugen-Kleine-Brücke.
  • Um 15:45 Uhr eine Kranzniederlegung an der Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz.

 

Beide Veranstaltungen sind öffentlich. Bitte beachten Sie die aktuell gültigen Regelungen zum Umgang mit dem SARS-CoV-2-Virus und COVID-19. [Quelle Abruf: 16.01.2023]

27.01.2023 :: 18.00 Uhr | Gedenkgottesdienst
Shoa-Gedenken Stolpersteine in Steglitz. Bild: Sören Schneider
Shoa-Gedenken: Gemeinsam gegen das Vergessen. Gedenkgottesdienst von Jugendlichen des Kirchenkreises Steglitz vorbereitet.

Shoa-Gedenken: Gemeinsam gegen das Vergessen

Freitag, 27. Januar 2023, 18 Uhr | EKBO-Termin

Johannes-Kirche Lichterfelde • Johanneskirchplatz • 12205 Berlin • Routenplaner

Gottesdienst am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, vorbereitet von Jugendlichen des Kirchenkreises Steglitz.

➤ PDF-Plakat downloaden per Klick auf das Bild.

Hiermit laden wir herzlich ein zum

Gottesdienst im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung

Freitag, 27. Januar 2023 um 19.00 Uhr.

‚Wo ist Abel, dein Bruder‘, fragte Gott, und Kajin antwortete:
‚Bin ich der Hüter meines Bruders?‘
Den Namen ‚Abel‘ konnte er nicht mehr in seinem Mund halten,
nicht über seine Lippen gehen lassen.

Elazar Benyoëtz

Wer ist Abel?

Wir erinnern an Abel, Kain erinnert uns an Abel. Bin ich der Hüter meines Bruders? Das ist die Frage Kains, für uns heute zentral. ‚Sind wir Hüter:innen unserer Geschwister?‘

2023 gedenkt der Deutsche Bundestag der Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung im Nationalsozialismus stigmatisiert, verfolgt und ermordet wurden. Christ:innen tragen Verantwortung an dieser Ausgrenzung und Gewalt, die nicht erst im Nationalsozialismus begann und auch danach noch kein Ende fand.

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, die Evangelische Akademie zu Berlin und die Französische Kirche zu Berlin laden ein zum Gedenkgottesdienst.

Im Anschluss gibt es die Einladung, miteinander ins Gespräch zu kommen.

27. Januar 2023 | 19 Uhr | Französische Kirche zu Berlin
Ort: Gendarmenmarkt 5 • 10117 Berlin| Routenplaner

Informationen zum Livestream und gegebenenfalls Hinweise zu Hygieneregeln für die Teilnahme am Gottesdienst finden sich kurz vor dem 27. Januar auf asf-ev.de.

Mit freundlichen Grüßen
Jutta Weduwen

 

Archiv 2022

Gedenktag 27. Januar

Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Jugend im KK Steglitz :: Gemeinsam gegen das Vergessen
Ausschnitt aus dem Plakat zum Gedenkgottesdienst
Ein OpenAir-Gottesdienst am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, vorbereitet von Jugendlichen des Kirchenkreises Steglitz.

Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und Todesfurcht ist auf mich gefallen.
Psalm 55,5

Gedenkgottesdienst für die Opfer des Nationalsozialismus.

Mittwoch, 27. Januar 2022 - 18:30 Uhr

Ort: Ev. Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Lankwitz
Sondershauser Straße 50 |12249 Berlin | Link zu Google Maps

 

In Steglitz :: Spiegelwand, Außenlager und Video
Spiegelwand Holocaust-Denkmal am Hermann-Ehlers-Platz, Berlin-Steglitz | Foto: Muns/wiki
Kranzniederlegungen am Tag des Holocaustgedenken in Steglitz: An der Spiegelwand und auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen.

Donnerstag, 27. Januar 2022

  • [15.00 Uhr] Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksverordnetenversammlung und des Bezirksamts werden um 15 Uhr im Rahmen einer stillen Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen an der Wismarer Straße (Eugen-Kleine-Brücke) einen Kranz niederlegen.
  • [15.45 Uhr] An der Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz werde die Stadträte und Bezirksverordneten vom Berlin- Steglitz-Zehlendorf um 15.45 Uhr einen Kranz niederlegen.

 

Beide Veranstaltungen sind öffentlich. Bitte beachten Sie die aktuell gültigen Regelungen zum Umgang mit dem SARS-CoV-2-Virus und COVID-19, insbesondere die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5m zwischen Personen. [Quelle]


Bereits am Sonntag, 23. Januar 2022, melden sich die Auschwitz-Überlebenden zu Wort.

Um 11 Uhr laden das Internationale Auschwitz-Komitee und die Niedersächsische Landesvertretung beim Bund zu einer Matinee zum Gedenken an die Opfer des Holocaust ein.

Der Exekutiv-Vizepräsident des Überlebendenverbands, der Schriftsteller Christoph Heubner, kuratiert eine Text- und Musikauswahl, die niedersächsische Europa-Ministerin Birgit Honé (SPD) spricht zum Holocaust-Gedenktag.

Zum Livestream der Veranstaltung geht es hier: www.youtube.com.

Einladung zum LIVE-STREAM: 77. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Matinee zum Gedenken an die Opfer des Holocaust

Das Online-Event findet statt am: Sontag, den 23. Januar 2022 um 11:00 Uhr

Eine Veranstaltung zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust" auf Initiative des Internationalen Auschwitz Komitees (IAK) mit Ministerin Birgit Honé und einer Musik- und Textauswahl von Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des IAK.

Zum Livestream der Gedenkveranstaltung am 23.1.2022

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin


Gedenkveranstaltung anlässlich des Holocaustgedenktages 2022
unter dem Titel: „Wer wir waren, wer wir sind – Identität im Licht der Shoah“

am Donnerstag, 27. Januar 2022, 19:30 – 21:30 Uhr

im Großen Saal des Jüdischen Gemeindehauses Fasanenstraße
Fasanenstraße 79-80, 10623 Berlin

Bitte beachten Sie zur Teilnahme die 2G+–Regel und bringen Sie bitte eine FFP2-Maske zur Veranstaltung mit (Maskenpflicht in den Veranstaltungsräumen).

Weitere Informationen ...


„Die einsam lebendigen Sterne“

Konzert zum Tag des Gedenkens an die Opfer des National­sozialismus (vor Ort und im Livestream)

Der Livestream und die Veranstaltung beginnen am 27. Januar 2022 um 19 Uhr.

Jüdisches Museum Berlin 2022
Altbau EG, Glashof
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Mehr hier erfahren ...


Ökumenisches Friedensgebet am Shoah-Gedenktag

Donnerstag, 27. Januar 2022, 18:30 - 19:30 Uhr
im Ökumenischen Gedenkzentrum Plötzensee

Mehr erfahren ...


Weitere Veranstaltungen finden ...

Gedenkstunde des Deutschen Bundestags
Gastrednerin und Gastredner bei der Gedenkveranstaltung im Dt. Bundestag
Der Bundestag gedenkt am Donnerstag, 27. Januar 2022, in einer Sonderveranstaltung der Opfer des Nationalsozialismus. Anlass ist der 77. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945.

Nach einer Begrüßungsansprache durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werden

  • die Holocaust-Überlebende Dr. h. c. Inge Auerbacher und
  • der Präsident des israelischen Parlaments, der Knesset, Mickey Levy, die Gedenkreden halten.

 

Die Gedenkstunde beginnt am Donnerstag, 27. Janaur 2022 um 10 Uhr im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes und wird live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.

Vor 80 Jahren: Die Wannseekonferenz

Wir erinnern: 20.01.1942 :: 20.01.2022

20. Januar | Wannseekonferenz
Haus der Wannseekonferenz. Bild: A.Savin (WikiCommons) - Eigenes Werk
Die Wannseekonferenz ist nur eine Etappe auf dem Weg zur Ermordung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Aber sie steht exemplarisch für das Zusammenspiel von Behörden, Partei und Terrorapparat.

Vor 80 Jahren: Die Wannseekonferenz

Am 20. Januar 1942 trafen sich hochrangige Vertreter des NS-Regimes in einer Villa am Berliner Wannsee, um zu koordinieren, wie die Ermordung der europäischen Juden auf Behördenebene möglichst effizient umgesetzt werden sollte. Das systematische Morden war da bereits von der NS-Führung beschlossen und in vollem Gange. Bis zum Kriegsende 1945 wurden über sechs Millionen Juden ermordet.

Eine ausführliche Berichterstattung mit weiterführenden Links kann man bei der Bundeszentrale für politische Bildung lesen.

Die Besprechung am 20. Januar 1942 (Die Wannsee-Konferenz): Unterlagen sichten ...


Die Vergangenheit wirkt in die Gegenwart

20. Januar 1942 – 20. Januar 2022 | Auf der Einladung zur später so genannten "Wannseekonferenz" stand knapp "Besprechung mit anschließendem Frühstück".

Bei dem Treffen in einer Villa am Großen Wannsee ging es um die Organisation der Vernichtung von Millionen europäischer Juden. Um sich darüber im damaligen Berliner Gästehaus für SS und Polizei zu verständigen, brauchten die Teilnehmer 90 Minuten – man strebte zu Tisch.

Die evangelische Kirche, mehrheitlich antisemitisch und nationalprotestantisch gesinnt, hatte ihren Anteil daran, dass es dahin kommen konnte. Dieser Newsletter [der EKBO] steht deshalb im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens. Es gilt, sich heutigen judenfeindlichen und holocaust-verharmlosenden Bestrebungen entgegenzustellen – im vollen Bewusstsein der eigenen historischen Verantwortung.

Bischof Christian Stäblein fand klare Worte:

Für mich als Nachkomme aus dem Volk der Täter und Mörder erscheint die schöne fremde Sprache immer auch wie ein Versuch des Entkommens. „Endlösung“ ist aber nun mal ein deutsches Wort. Die Wannseekonferenz ist ein entsetzlicher Markpunkt auf dem „Weg zur Endlösung“.

Er führt in seiner Ansprache auch seine Studienzeit in Israel an, in der in einem Seminar in Yad-Vaschem mit israelischen Studierenden saß. An seinen Erkenntnissen von damals lässt er uns teilhaben:

Wir lasen diverse Dokumente der verschiedenen Stationen auf dem Weg zum Holocaust, darunter auch die Quellen zu den Geschehnissen vom 20. Januar 1942. Wir lasen sie auf Hebräisch. Und David Bankier nutzte die Chance, dass mit mir und einem weiteren Studierenden aus Deutschland zwei im Seminar saßen, die die Quellen auf Deutsch lesen konnten. Das war schließlich die Sprache der Quellen, die Sprache der Mörder. Es war, wie Sie sich vorstellen könnten, eine besondere Situation.

Auf Ivrith, einer Sprache, die ich bis heute so liebe, wurde irgendwie alles schön. Aber gerade das durfte hier nicht passieren. Ha derech la pitaron ha sofi – Der Weg zur Endlösung, nein, die Übersetzung in die Sprache der Bibel darf nicht den Eindruck vermitteln, nun würde der mörderische Bruch aller Menschlichkeit und Zivilisation quasi rückübersetzt. Das – und nur deshalb erzähle ich die Geschichte – habe ich in diesem Seminar 1992 bei David Bankier begriffen. Mit dem Verbrechen muss auch die deutsche Sprache leben. Und es wird meine, es wird unsere Aufgabe sein, in dieser Verderbnis aller Rede und Sprache immer wieder die angemessenen Worte zu finden. Worte. Für das, was sich an die Wannseekonferenz anschließt – zwischen 1942 und 1945 – besteht stets die Gefahr, dass sie einem ausgehen.

Das Grußwort von Bischof Christian Stäblein auf der Fachtagung zur Wannseekonferenz 2022 können Sie hier herunterladen.


80 Jahre Wannsee-Konferenz: Gedenkstätte und ZDF-Doku erinnern an Judenverfolgung

Für den Berliner Historiker und Holocaust-Experten Peter Klein ist die Zusammenkunft im Januar 1942 bis heute eine "Warnung". Sie zeigt aus seiner Sicht: Auch moderne Gesellschaften seien nicht davor gefeit, dass einzelne Institutionen des Staates "einen Arbeitsbeitrag leisten, der dann in Menschenvernichtung münden kann". Dies sei das Alleinstellungsmerkmal der damaligen Konferenz, sagt Klein, der am Berliner Touro College unterrichtet.

Online weiter lesen und den Zugang zur ZDF-Mediathek erhalten ...


Graphic Novel 'Wannsee' von Fabrice Le Hénanff

Fabrice Le Hénanff fasst in seiner bewegenden Graphic Novel die schwer begreiflichen Ereignisse der Wannseekonferenz in detaillierten, fein aquarellierten Zeichnungen zusammen und gibt uns einen Einblick in diese schwärzeste Stunde der deutschen Geschichte und ihre Beteiligten.

Hier gibt es einen Blick ins Buch. Falls Sie keinen lokalen Büchhändler haben, können Sie auch online einkaufen.

Buchbesprechung

Die Wannseekonferenz als Comic: Schreibtischtäter beim Frühstücken. Alexander Braun im Gespräch mit Timo Grampes · 21.10.2019 | Beitrag anhören beim Deutschlandfunk Kultur.

Archiv 2021

Das war 2021 | Gedenkgottesdienst von und mit Jugendlichen
Screenshot Patmos Jugend Intro zum Gedenkgottesdienst am 27.01.2021
Dieses Video entstand im Zusammenhang mit einem Online-Gedenkgottesdienst zur Befreiung vom Auschwitz. Die Jugendlichen stellen Beispiele dar, wie Juden damals und heute diskriminiert werden. Die letzte Einstellung zeigt die Zukunft die wir uns wünschen, eine Zukunft wo Menschen aller Religionen respektiert werden.

Letzte Änderung am: 20.11.2023